Mehr Vernetzung. Mehr Intelligenz.
Dear future, we are ready!
Die Digitalisierung und Vernetzung logistischer Prozesse ist
längst kein neues Thema mehr. Und die Entwicklung geht weiter:
Nach Logistik 4.0 startet die Branche in eine neue Ära – in die
der Kognition. Was genau hat es damit auf sich? Und was bedeu-
tet das für die logistischen Prozesse?
Herr Ehrhardt, gerade erst Logistik 4.0 – und
jetzt schon die nächste Entwicklungsstufe in der
Branche?
Die zunehmende Digitalisierung, das veränderte Konsumenten-
verhalten, der wachsende Bereich E-Commerce: Alles das sind
Faktoren, die verstärkt ein Umdenken in Unternehmen erfor-
dern. Die Erwartungen der Kunden steigen. Wird die bestellte
Ware nicht spätestens am nächsten Tag geliefert oder ist der ge-
wünschte Artikel nicht auf Lager, sorgt das schnell für Unzufrie-
denheit. Das stellt die Logistik vor ganz neue Herausforderungen
und bedeutet imUmkehrschluss: Die Intelligenz der dahinterste-
henden IT-Systeme muss weiter zunehmen. Neben der Vernet-
zung aller logistischen Prozesse und Technologien entlang der
Supply Chain gilt es diese als Ganzes auch intelligent und zentral
zu steuern. Ein modernes Supply Chain Execution System – ein
SES – stellt als intelligente Steuerungszentrale beispielsweise
alle relevanten Daten der gesamten Lieferkette transparent zur
Verfügung und verbindet diese miteinander. Doch nur wenn es
gelingt, die dabei anfallenden Daten in ihrer Masse transparent
und beherrschbar zu machen, ist eine gesamtheitliche Betrach-
tung und effizientere Gestaltung der Prozesse auch tatsächlich
möglich. SES sind dafür schon heute Werkzeuge und dienen der
Produktivitätssteigerung und der Fehlervermeidung. Und somit
dienen SES auch als Plattform für die nächste Entwicklungsstufe:
die der Kognition.
Was genau hat es damit auf sich?
In Zukunft wird die Logistik bestimmt durch kognitive Systeme.
Diese besitzen die Fähigkeit, zu lernen, Muster zu erkennen und
daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. So sind sie in der
Lage, die Mitarbeiter bei Entscheidungen zu unterstützen oder
bereits imVorfeld auf wahrscheinlich eintretende Ereignisse hin-
zuweisen. Von diesen Funktionalitäten wird die Logistikbranche
absolut profitieren. Denn bisher basierten Prozessoptimierungen
auf Erkenntnissen aus der Vergangenheit. Die Ära der Kogniti-
on verändert den Blickwinkel: Hier geht es um vorausschauende
Planung und Analyse. Aus Big Data wird Smart Data. Nicht mehr
die Menge an Daten ist ausschlaggebend, sondern deren Quali-
tät. Trends werden automatisch erkannt, wahrscheinliche Szena-
rien vorausgesagt und somit die Planungssicherheit deutlich er-
höht. Denkbar ist, dass intelligente Systeme Entscheidungen auf
Basis von Predictive Analytics vollkommen ohne menschliches
Eingreifen treffen. Ein ausgereiftes kognitives, sprich lernendes
System kann mit dem Menschen in natürlicher Sprache kom-
munizieren. Es wird zum smarten Kollegen, indem es mitdenkt,
Mitarbeiter bei Entscheidungen unterstützt und Ratschläge er-
teilt. Damit sind wir bei der Methodik des Deep Learning, bei der
künstliche neuronale Netzwerke Maschinen das Denken lehren.
Bis der Einsatz selbstlernender Systeme in den Lägern Realität
wird, ist es zwar noch ein langer Weg, doch die Weichen müssen
Unternehmen schon jetzt stellen.
Wie bereiten sich Unternehmen auf die kognitive
Zukunft vor?
Fakt ist: Die kognitive Logistik steckt noch in den Kinderschu-
hen. Viele Unternehmen haben die Phase der Digitalisierung
und Vernetzung entweder noch nicht abgeschlossen oder stehen
mit der Umsetzung noch ganz am Anfang. Dass dies jedoch die
Basis für weitere Schritte bildet, muss in vielen Unternehmen
noch ankommen. Sie müssen sich bewusst machen, dass die
Umsetzung von Logistik-4.0-Szenarien unbedingt notwendig ist,
um zukunftsfähig zu bleiben. Unser LFS ist für die Vernetzung
und Digitalisierung von logistischen Prozessen und Technolo-
gien ausgelegt – und damit bereits auf dem Weg hin zu einem
kognitiven SES. In Zukunft bleiben nur diejenigen wettbewerbs-
fähig, die auf ganzheitliche Systeme setzen. Vernetztes Denken
und Handeln ist die zentrale Anforderung an eine Lösung der
Zukunft. Daran arbeiten wir täglich.
„Creating a Smarter Logistics
World – wir gestalten
die Zukunft Ihrer Logistik.“
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